INM beim Wieser Zukunftsforum

INM beim Wieser Zukunftsforum

INM-Geschäftsführer Matthias Groher und INM-Regionalmanager W. Michael Dehnert haben im Rahmen des Wieser Zukunftsforums gemeinsam mit 30 Teilnehmern über zukünftige Mobilitätslösungen und deren Auswirkung diskutiert. Einigkeit herrschte dabei bei allen Teilnehmern darüber, dass an der Elektromobilität kein Weg vorbei führt und bereits nach heutigem Stand der Technik konventiell betriebene Fahrzeuge durch Elektroautos ersetzt werden können. Außerdem könnten integrierte Verkehrssysteme den Individualverkehr mit all seinen negativen Folgen reduzieren.
Matthias Groher wies insbesondere auf die mangelnde Risiko- und Innovations-Bereitschaft deutscher Unternehmen hin. „Wir werden rechts und links überholt“, so Groher, „und merken es nicht einmal.“ Wenn sich nichts ändere, würden ostasiatische Länder das Rennen um die Elektro-Mobilität für sich entscheiden.
Dass die Elektro-Mobilität auch auf dem Land möglich ist, hat laut Professor Peter Sperber das Projekt „E-Wald“ bewiesen. Im Bayerischen Wald haben sich sechs Landkreise und 87 Gemeinden an einer Gesellschaft beteiligt, die 180 Autos und 100 Ladesäulen betreibt. Die Autos, die dauerhaft oder für einzelne Fahrten gemietet werden können, haben insgesamt rund 1000 Nutzer.

Laut Sperber sind die Fahrer begeistert von den Autos: „Wer einmal Elektroauto gefahren ist, will es nie mehr hergeben.“ Probleme, etwa mit der Reichweite, sähen nur die, die keine Erfahrung hätten. Die Praxis habe gezeigt, dass Elektroautos alltagstauglich sind. Nur für lange Urlaubsfahrten seien sie nicht geeignet. Der Urlaubstipp des Professors: „Geh zum Autovermieter und hol dir einen Diesel – oder fahr mit dem Zug.“

Für Marcus Reichenberg, der selbst ein Elektroauto fährt, spielt noch ein ganz anderen Gesichtspunkt eine Rolle: „Elektroautos sind längst zum Lifestyle-Produkt geworden.“

Aber auch wirtschaftlich sinnvoll sind diese Autos, wie Sperber vorrechnete. Bei gemeinsamer Nutzung im Verband eines Carsharings würden die Vollkosten bei 250 Euro im Monat liegen. Hinzu komme noch ein wirtschaftlicher Nutzen für die Region. Der Strom für die Autos könne aus Sonnenenergie erzeugt werden, es würde also kein Geld – für den Kauf von Benzin oder Diesel – aus der Region abfließen.

Karl-Heinz Grehl sieht die Schuld am langsamen Vorankommen der Energiewende, zu der auch Elektroautos beitragen, bei Politikern. „In der großen Politik versagt man vor sich hin“, so der Vize- Landrat. Er fordert: „Man muss auch mal politisch einen Arsch in der Hose haben, um in der Energiewende etwas voran zu bringen.“ Aber auch jeder einzelne Bürger könne etwas tun. „Wer nicht fliegt, hat seinen Beitrag zum Klimaschutz schon geleistet“, so Grehl, seit 1998 Stammgast beim Zukunftsforum.

Die Kommunen zeigen noch wenig Interesse an dem Thema. Nur eine machte die Ausnahme. „Wessobrunn ist ein Vorbild“, so die Moderatorin Sylvia Hindelang, „die sind gleich mit Bürgermeister und drei Gemeinderäten da.“