Elektrofahrzeug-Ausstellung in Gilching

Elektrofahrzeug-Ausstellung in Gilching

Der Gilchinger Bürgermeister Manfred Walter lud am 27. Juni gemeinsam mit dem Vorsitzenden des örtlichen Gewerbeverbands Bernd Rothfuß die Autohäuser der Region zur Elektroauto-Ausstellung auf den Festplatz ein. Da die Gemeinde Gilching und viele Unternehmen aus Gilching die Beschaffung von Elektrofahrzeugen für ihren Fuhrpark prüfen, wurde hier die Möglichkeit geschaffen, eine große Bandbreite an heute im Markt angebotenen eFahrzeugen zu präsentieren und zu testen. Beauftragt mit der Unterstützung bei Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung wurde das INSTITUT NEUE MOBILITÄT.

Elektromobilität ist dann sinnvoll, wenn sie in das Umfeld der Erneuerbaren Energien integriert und im richtigen Einsatzumfeld genutzt wird. Es geht heute nicht um das generelle Ersetzen des „Verbrenners“, sondern im wahrsten Sinne des Wortes um einen „SINNvollen“ Einsatz, z.B. Ersatz des Zweitwagens in der Familie, Nutzung als Firmenwagen im 100-km-Umfeld, Liefertätigkeiten im Ortsumfeld etc. Hier kann ein Elektroauto einen echten Mehrwert bringen. Reduzierung des Lärms, der Emissionen und erhebliche Kostenersparnis. Zwar sind die Anschaffungskosten heute noch etwas höher, jedoch gibt es großes Einsparpotenzial im Betrieb und bei der Wartung.

Bei der Gilchinger eAA (Elektroauto-Ausstellung) haben die regionalen Händler gezeigt, wie vielfältig und ausgereift die Produkte inzwischen auf dem Markt sind. Vom Elektro-Quad über die neuen elektrischen PKW-Modelle bis zu verschiedenen Elektro-Kleintransportern für den gewerblichen Einsatz konnten die neuesten Modelle aller großen Autohersteller begutachtet und Probe gefahren werden. Vertreten waren elf Autohäuser, die ihr Angebot präsentierten: Von den seit mehreren Jahren praxiserbrobten Smart ed, Mitsubishi Electric Vehicle (i-MiEV), Opel Ampera, Nissan Leaf und dem Renault Kangoo Maxi-Van über die im Laufe der letzen zwölf Monate eingeführten Renault ZOE, BMW i3, Mitsubishi Outlander, VW e-up! bis zu den neuesten Produkten, die sich aktuell in der Markteinführung befinden: VW e-Golf, Peugeot e-Partner und der neue Star unter den eVans Nissan e-NV200, aktuell in Barcelona in wachsender Stückzahl als sauberes Großraumtaxi genutzt. Vervollständigt wurde die Modellvielfalt durch den Renault Twizy, die eRoller des Marktführers emco, eBikes von smart und Stromer und dem rassigen eMotorrad Brammo.

Die Ausstellung war in ihrer Vielfalt hervorragend besetzt. Elf Hersteller mit mehr als 20 Elektro-Fahrzeugen, einer operativ während der Veranstaltung genutzten Schnellladestation und einer für die Erprobung gut geeigneten Umgebung waren vertreten. Spezielle Themen, wie die Nutzung von Elektroautos zur Speicherung von Photovoltaik-Strom und das Zukunftsthema bidirektionales Laden im Smart Grid wurden präsentiert.

Wer die Möglichkeit zur Probefahrt genutzt hat, konnte auch „erfahren“, dass das Fahren eines Elektroautos nicht nur gut für Klima und Umwelt ist, sondern wirklich Spaß macht. Zudem nutzten interessierte Besucher die Möglichkeit zur umfassenden Information über die Leistungsfähigkeit der Elektromobilität und die Besonderheiten der ca. 20 präsentierten Modelle, Erfahrungen beim Einsatz der Fahrzeuge, Konditionen bei der Beschaffung und Lieferzeiten.

Bürgermeister Walter kam mit dem elektrischen Fahrrad der Gemeinde. Auch Gemeinderäte sowie mehrere Mitarbeiter der Gemeinde Gilching und der Nachbargemeinden informierten sich. Besonderes Interesse erregte die gleich im praktischen Einsatz genutzte Schnellladesäule eines französischen Automobil-Herstellers, die ein Aufladen der Akkus in einer halben Stunde erlaubt.

Um die Mittagszeit versorgten zwei Elektro-Lieferroller die Besucher emissionsfrei mit dem passenden Getränk: gut gekühltes alkoholfreies Weißbier.

Abschließend traf Michael Padberg, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmerverbands Wirtschaftsförderung Landkreis Starnberg mit dem Taxi auf dem Festplatz ein. Passend zur Ausstellung hatte er das 100 % elektrische Tesla-Model S Taxi gewählt, um sich über das wichtige Thema Elektromobilität zu informieren.

eRoller P1080684 Panorama

Let´s move together – eVan transportiert Tricycle

Let´s move together – eVan transportiert Tricycle

90 km vom Ammersee nach Memmingen mit einem Elektroauto – nichts besonderes möchte man meinen, vor allem wenn zwei Teilnehmer der eTourEurope unterwegs sind, die vor kurzem 4.200 km quer durch Europa mit Elektroautos gefahren sind.
Am heißen Pfingstmontag kam dann aber doch etwas Pionierstimmung auf. Michael Dehnert fuhr um 8 Uhr mit seinem Renault Kangoo Maxi Z.E. von Herrsching nach Inning, um dort den Anhänger von Thomas Allner-Kiehling auf den Haken zu nehmen. Mit Susi Kiehling wurde noch etwas über die überlegene – weil schnelle – Ladetechnik ihres Renault Zoe gefachsimpelt und dann ging es auf die A96 – nicht die erste, aber die längste Fahrt des eVans mit Anhänger, der ab und zu für die Auslieferung von eRollern im Nahbereich benutzt wird.
Unterwegs nach Memmingen sprachen wir über unsere Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen. „Ich hoffe, Du hast starke Nerven – ich lasse mich nach 20.000 km mit dem Kangoo nicht so schnell von einer blinkenden Restreichweitenanzeige verunsichern, das ist mir lieber als zu langsam über die Autobahn zu kriechen“, sagte ich zu Thomas, der meine „no risk, no fun“ Einstellung locker konterte: „ich war Offizier beim Bund, da wird man für spannende Situationen trainiert“. Und militärisch pünktlich erreichten wir ohne Zwischenladen um 9:50 das Ziel in Memmingen.
Zur Begrüßung gab es für den Kangoo, der seit der Autobahnausfahrt seinen Stromhunger signalisierte, eine gut platzierte Schukosteckdose in der Tiefgarage und für Thomas den Grund für unseren Pfingstausflug: das Sunrider Velomobile, das er vom Vorbesitzer gebraucht erstanden hat (s.Bild).
Das 45 km/Std schnelle Tricycle, das Thomas zukünftig auf seinem Weg zur Arbeit nach München für die 20 km nach Gilching zur S-Bahn einsetzen will, wurde verladen, der Kangoo ein paar hundert Meter weiter zur Typ 2 Ladesäule gebracht und Käufer, Verkäufer und Transporteur verbrachten ein paar (Lade-)stunden im Biergarten und in der schönen Altstadt von Memmingen. (s.Bild)
Auf der Rückfahrt besuchten wir noch Thomas Bruder, dessen gastfreundliche Frau eine Schukosteckdose für den Van und einen Eiskaffee für die Transporteure bereit hielt. Selbstverständlich und zur Freude der interessierten Nachbarschaft wurde das Velomobil zur Probefahrt abgeladen. (s. Bild) Dann ging es zurück zum Ammersee.
Der Stromverbrauch des Kangoo mit Anhänger war ca. 30 % höher als im Normalbetrieb und es war spät geworden – ca. 11 Stunden waren wir wegen der langen Ladezeiten unterwegs – aber wir waren uns einig: post-fossile Mobilität ist im Alltag angekommen. Susi und Thomas Allner-Kiehling fahren komplett elektrisch und auch für den Transport fuhren wir zur Ladestation und nicht zur Tankstelle. Und wenn der französische Konzern erst einmal verstanden hat, wie führend er mit der schnellen Ladung des Zoe ist, werden wir im nächsten Jahr auch zum Bodensee oder an den Rhein fahren, um eMobile 100 % elektrisch zu transportieren. (s.Bild)
Let‘s move together – multimodal und klimafreundlich.

Strom für die eAutos direkt vom Kraftwerk

Strom für die eAutos direkt vom Kraftwerk

Die Route der www.eTourEurope.eu ging von München über Bern – Luxemburg – Paris – Brüssel – Amsterdam – Hamburg – Berlin – Prag – Bratislava – Budapest – Wien zurück nach München. Die von BEM-Mitglied Werner Hillebrand-Hansen großartig geplante und organisierte Rundfahrt über 4.200 km durch Europa klingt nach großer weiter Welt und das klingt erst mal nicht unbedingt geeignet für die Fahrt mit Elektro-Autos! Und gerade deswegen haben sich Daniel Quinger von LION E-Mobility AG und Michael Dehnert vom Institut für Neue Mobilität mit 11 anderen Teams aus 6 verschiedenen Nationen auf den Weg gemacht, um das Gegenteil zu beweisen.

INM Regionalmanager Michael Dehnert schreibt:
Wie die gesamte Tour-Organisation ist auch die Internet-Seite der eTourEurope mit Bildern, Tagesberichten und dem Event 1000 EVs in motion! hervorragend. Ich möchte daher nur einzelne Erinnerungen von meiner Fahrt im Tesla Model S mit Daniel Quinger in diesem kurzen Bericht hinzufügen.

• Der erste Abend der Tour bot in Aarau an einem herrlichen Mai-Sonntagabend einen eChargingPoint der besonderen Art: direkt vom Wasserkraftwerk konnten wir beim lokalen Stromerzeuger unsere 12 Autos problemlos laden – selbst die stromhungrigen 4 Teslas wurden von unseren freundlichen Gastgebern aus dem Wasserkraftwerk versorgt.
http://www.ibaarau.ch/de/aktuelles/meldungen/2014/2014-05-19_e-tour-europe.php

• Auch die Begrüßung in Esch-sur-Alzette am Montag Nachmittag war herzlich: das BEM-Einzelmitglied aus Luxemburg war samt Ehefrau im Peugeot iOn gekommen und packte gleich die Tante-Paula aus – seinen Zoe hatte er zu Hause gelassen.

• Ganz anders, aber nicht weniger freundlich dann der Empfang beim bodenständigen Grillfest kurz vor Brno in Tschechien: Harter AC/DC Rhythmus brachte uns zum Rocken und die perfekte AC/DC Ladestation des lokalen Unternehmers freute unsere Stromer. Mit einem iOn-Fahrer kam ich ins Gespräch. Er erzählte mit tschechischem Understatement, dass er zufällig da sei – „auf der Rückfahrt von Spanien“. Er war am 28. April in Ostrau gestartet und hatte am Abend des 24. Mai mehr als 6.600 km hinter sich. „Reichweitenangst war gestern“ – dieser Satz von Werner Hillebrand-Hansen wurde auch von dem Alleinfahrer (!) bewiesen.

Noch drei persönliche Eindrücke:
• Werner Hillebrand-Hansen und seine Frau-/Mannschaft haben einen hervorragenden Job gemacht! Danke und auf ein Wiedersehen bei der eTourEurope 2015.

• Die Gemeinschaft der teilnehmenden Teams war sehr kollegial – „das ist keine Rallye, sondern eine große Party“ (Zitat eines Teilnehmers). Ganz besonders möchte ich mich bei Daniel Quinger bedanken, mit dem ich im Tesla mit der Startnummer 13 (s. Bild) die Tour gefahren bin und von dem ich sehr viel gelernt habe – über Fahren mit dem Tesla, über Batterietechnik und über Ladesysteme. Wir hatten einen kleinen Wettstreit, wer effizienter fährt. Den hat er souverän gewonnen – auf der Fahrt von Dresden nach Prag nutzte er ein langes Stück der Bergabfahrt, um den Stromverbrauch der letzten 50 km durch Rekuperation auf negative Werte zu setzen. Und ich konterte damit, dass ich dabei einen Software-Bug in der Anzeige der Restreichweite entdeckte – wegen der Begrenzung auf drei Stellen beharrte die auf 999 km.

• Die eMobilität, die Ladeinfrastruktur und die Verbreitung von EVs nimmt in Europa deutlich an Fahrt auf – vor allem in den Nachbarländern. Mal sehen, ob Deutschland den Rückstand bis zur eTourEurope 2015 aufholen kann – es gibt hier viel Beratungsbedarf.

Tesla-Nr-13 Esch-BEM e-Oldtimer-in-Bratislava
e-Bus-in-Budapest Brno